Gabi Mitterer

1967 in Wolfsbach/Niederösterreich geboren, lebt nach langjährigem Aufenthalt in Wien wieder in Wolfsbach

1995-2002 Studium der Malerei an der Universität f. angewandte Kunst / Wien sowie Medienübergreifende Bild- und Raumgestaltung bei Prof. Brigitte Kowanz

Ausstellungen im In- und Ausland, aktuell im Bildraum Bodensee / Bregenz  — Löcher im Licht (bis 8.2.24), sowie im SEHSAAL / Wien (bis 16.2.24)

Gabi Mitterer beschäftigen die Themen Digitale Ästhetik, Geometrie, Konstruktion, Abstraktion aber auch Alltagsanalysen und das in unterschiedlichen Medien: in Stickarbeiten, Objekten und Skulpturen, in Form von Staub, gehäkelt oder in Fotoarbeiten - der Schwerpunkt dieser Auseinandersetzungen liegt jedoch in der Malerei.

Gabi Mitterer explores the themes of digital aesthetics, geometry, construction, abstraction and everyday analysis in a variety of media: in embroidery works, objects and sculptures, in the form of dust, crocheted or photographic works - the focus of these explorations, however, lies in painting.

FLOWING SPACES Der Titel nimmt Bezug auf den Architekturbegriff der „fließenden Räume“, wobei Gabi Mitterer die Transition von Orten und Räumen in visuellen Medien sowie die Flüchtigkeit des Bildhaften erkundet. Sie drückt mit ihrer Malerei die Stopptaste und übersetzt seit zwei Dekaden die Ästhetik des Digitalen behutsam in die traditionelle Malerei.

Im digitalen Shading der Computergrafik und den Bildverfeinerungen der historischen Malerei spiegelt sich eine Annäherung an realistische Darstellungen wider. Die Künstlerin geht jedoch einen anderen Weg, indem sie nicht konkrete Gegenstände oder Figurationen abbildet. Vielmehr thematisiert sie das Medium selbst, indem sie künstliche Wirkungen durch präzise aufgetragene Farbverläufe und Schattierungen erzeugt. Sie „interpoliert“ gewissermaßen Flächen und erzielt so neue ästhetische Resultate.

Das Element des Fließenden durchzieht ihre Arbeiten auf vielfältige Weise. Die Farbe selbst, der Ölmalerei inhärent, fließt. Nicht zuletzt in den Arbeiten „FLUPES“ (FLUIDE STRIPES) ist das Fließende hyperpräsent. Gabi Mitterer betont dabei die Täuschung und baut gleichzeitig auf die Fähigkeit des Betrachters, sich nicht täuschen zu lassen. Hierbei spielt das (rechnende) Auge eine zentrale Rolle, besonders in einer Ära sich vervollkommnender generativer Künstlicher Intelligenz.

Die Künstlerin legt Wert darauf, dass trotz der digitalen Ästhetik der Pinselstrich erkennbar bleibt. Dies unterstreicht den Kontrast zwischen der scheinbar perfekten digitalen Welt und der handwerklichen Kunst der Malerei. Sie eröffnet somit einen Dialog über die Wahrnehmung, die Rolle des Mediums und die Täuschung in einer Zeit, in der Technologien zunehmend unseren Blick auf die Welt prägen.

Lisa Ortner-Kreil (Kunsthistorikerin, Kuratorin am Kunstforum Wien) fasste es in ihrem Ausstellungstext zu plus minus (SEHSAAL / Wien / 2024) so zusammen: „Es geht Gabi Mitterer um die Dekonstruktion des Tafelbildes, um die Erforschung eines Systems, das letztlich aus Farbenlehre und Sättigung, Bildbearbeitung und dem Wechsel von der analogen hin in die digitale Welt gespeist wird, jeden Tag, immer. GRAU – das ist für Gabi Mitterer der Nullpunkt, das ist der gemeinsame Nenner aller Farben und in seinen Schattierungen und Nuancen unendlich.“

FLOWING SPACES The title refers to the architectural concept of “flowing spaces,” with Gabi Mitterer exploring the transition of places and spaces in visual media as well as the fleeting nature of images. She presses the stop button with her painting and has been carefully translating the aesthetics of digital into traditional painting for two decades.

The digital shading of computer graphics and the image refinements of historical painting reflect an approach to realistic representations. However, the artist takes a different approach by depicting non-concrete objects or figurations. Rather, she addresses the medium itself by creating artificial effects through precisely applied color gradients and shades. In a sense, it “interpolates” surfaces and thus achieves new aesthetic results.

The element of fluidity pervades her works in a variety of ways. The color itself, inherent to oil painting, flows. Not least in the works „FLUPES“ (FLUIDE STRIPES), fluidity is hyperpresent. Gabi Mitterer emphasizes deception and at the same time relies on the viewer‘s ability not to be deceived. The (calculating) eye plays a central role here, especially in an era of perfecting generative artificial intelligence.

The artist attaches great importance to the fact that the brushstroke remains recognizable despite the digital aesthetic. This emphasizes the contrast between the seemingly perfect digital world and the artisanal art of painting. She thus opens up a dialog about perception, the role of the medium and deception at a time when technology is increasingly shaping our view of the world.

Lisa Ortner-Kreil (art historian, curator at Kunstforum Wien) summed it up in her exhibition text for plus minus (SEHSAAL / Wien / 2024) as follows: „Gabi Mitterer is concerned with the deconstruction of the panel painting, with the exploration of a system that is ultimately fed by color theory and saturation, image processing and the shift from the analog to the digital world, every day, always. GREY - for Gabi Mitterer this is the zero point, the common denominator of all colors and infinite in its shades and nuances.“

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