*1978, lebt und arbeitet in Köln. Sie studierte Medienkunst an der Kunsthochschule
für Medien Köln sowie Fine Arts am Sandberg Institut, Amsterdam.
Ausgehend von der klassischen analogen Fotografie über das digitale Bild bis
zum Bewegtbild bezieht Freya Hattenberger auch Sound, Performance und Installation
in ihre Arbeiten mit ein. Ihre Werke sind Inszenierungen vor der Kamera,
bei denen das Verhältnis von Körper, Aktion und Raum im Zentrum steht. Darin
untersucht sie, welchen Einfluss die mediale Vereinnahmung unseres Alltags auf
das Denken, unser Rollenverständnis und unsere Wahrnehmung haben.
Hattenberger wurde mit zahlreichen Stipendien und Preisen ausgezeichnet,
u. a. dem Karl-Schmidt-Rottluff-Stipendium sowie dem Förderpreis des Landes
Nordrhein-Westfalen. Ihre Arbeiten wurden national und international ausgestellt,
u. a. Transmediale Berlin, Videonale Bonn, Museum Ostwall Dortmund,
imai Düsseldorf, Moscow NCCA, Photoszene Köln, Märkisches Museum Witten,
Clemens Sels Museum Neuss. Werke befinden sich in der Sammlung des
Musée de Beaux Arts, Nantes, des CRP - Centre régional de la photographie
Hauts-de-France, und des Museums Ostwall, Dortmund. Ihre Videoarbeiten
werden von V-Tape, Toronto, Kanada vertrieben und sind Teil der Sammlung der
Stiftung imai – inter media art institute Düsseldorf.
DAS WÄCHST SICH RAUS
ist nicht nur der Titel einer Einzelausstellung von Freya Hattenberger, sondern
zugleich eine Haltung. Was im Alltagsdiskurs gern als harmlose Durchgangsphase abgetan wird, erscheint hier
als eine produktive Zone des Übergangs – ein Ort, an dem sich Eigen-Sein und Selbstwirksamkeit verdichten –
hin zu einem künstlerischen Handeln, das aus der eigenen Natur schöpft. Die Fotografien, Risoprints,
Collagen und Installationen verhandeln diesen Raum mit Präzision und Witz: mal widerständig, mal heiter, mal
beides zugleich.
Die Arbeiten schaffen Situationen, in denen Reibung produktiv wird. In Form, Material und Geste lässt Freya
Hattenberger schöpferische Beharrlichkeit sichtbar werden. Sie erzählen vom Aushalten und Aufbrechen, vom
bewussten Herauswachsen aus engen Zuschreibungen oder gegen das lineare Narrativ von Entwicklung.
Nicht nur als Motiv, sondern als Methode. Die so entstehenden Freiräume sind ästhetische und gesellschaftliche
Experimente zugleich. Zwischen feinem Humor, leisem Trotz und ungezähmten Gesten wächst eine
Sammlung von Arbeiten, deren Poesie in der künstlerischen Konsequenz liegt: Kunst, die kratzt. Kunst, die
kitzelt. Kunst, die nicht wartet, bis es von selbst verschwindet.
DAS WÄCHST SICH RAUS
is not only the title of a solo exhibition by Freya Hattenberger, but also an
attitude. What is often dismissed in everyday discourse as a harmless transitional phase appears here as
a productive zone of transition — a place where selfhood and self-efficacy condense into artistic action that
draws on one‘s own nature. The photographs, riso prints, collages, and installations negotiate this space with
precision and wit: sometimes resistant, sometimes cheerful, sometimes both at once.
The works create situations in which friction becomes productive. Freya Hattenberger makes creative perseverance
visible in form, material, and gesture. They tell of endurance and breaking out, of consciously
outgrowing narrow attributions or against the linear narrative of development. Not only as a motif, but as a
method. The resulting free spaces are both aesthetic and social experiments. Between subtle humor, quiet
defiance, and untamed gestures, a collection of works grows whose poetry lies in their artistic consistency: art
that scratches. Art that tickles. Art that does not wait for it to disappear on its own.
